Andes-Swiss Woodwork Team

Willkommen bei Andes-Swiss Woodwork Team

Innovative Leimholzlösungen sowie Ausbildungsinitiativen für eine nachhaltige Zukunft aus dem Herzen Ecuadors.

Über uns

Wir sind eine offene Arbeitsgruppe, die die Verwendung von erneuerbaren Materialien im südamerikanischen Bauwesen fördern will, wobei der Schwerpunkt auf der Aufklärung und Sensibilisierung von Akademikern, Fachleuten des Sektors und der allgemeinen Öffentlichkeit für die Verwendung dieser Materialien liegt. Zusätzlich zu unserem Engagement in der Bildung führen wir empirische Forschung und Experimente durch, um neue Bausysteme zu entwickeln und neue Arten als praktikable Alternativen einzubinden. Seit ihrer Gründung Mitte 2024 wächst die Gruppe ständig und ist offen für alle, die sich dieser Sache anschließen möchten.

Leonardo

Leonardo Alvarado - Zimmermann EFZ

Er verfügt über elf Jahre Erfahrung im Bereich des Zimmererhandwerks. Er absolvierte eine Ausbildung im renommierten Schweizer dualen System und erwarb den Titel Zimmermann EFZ. Nach seiner Rückkehr in sein Heimatland, inspiriert von der beruflichen Exzellenz in der Schweiz und der Qualität des dualen Ausbildungsmodells, schloss er sich den Mitgliedern von A-SWT an, mit dem festen Ziel, die Kunst der Holzbearbeitung wiederzubeleben und ihre vielfältigen Anwendungen zu fördern. Leonardo ist ein leidenschaftlicher Zimmermann und möchte eine solide Brücke des Wissensaustauschs zwischen seinem Heimatland und der Schweiz bauen. Seine langfristige Vision ist es, zur Schaffung eines Ausbildungsmodells beizutragen, das sich an dem hohen Standards der Schweizer Nation orientiert.

Mitarbeiterin 2

Ing. Andrés Guerrero

Als Geschäftsführer des Unternehmens Maderas Guerrero kann er auf eine über 40-jährige Erfahrung auf dem Holzmarkt zurückblicken, die sich auf Produkte wie Fußböden, Türen, Pressblöcke, laminierte Balken und Lattenroste erstreckt. Diese Erfahrung hat es ihnen ermöglicht, eine große Vielfalt an Holzarten - von denen mehr als 2.000 im Land existieren - sowie verschiedene Produktionsprozesse auf Grundlage ihrer eigenen Forschung zu kennen. Darüber hinaus ist er Maschinenbauingenieur mit einem Diplom in Holzdesign und -konstruktion von der Universität Católica de Chile und hat den Titel eines Meisters im Bereich Holzbau. Er hat die Entwicklung und Ausführung von mehr als 500 Arbeiten unterschiedlicher Art in diesem Sektor geleitet.

Mitarbeiter 3

Henry Sánchez

Er ist Gründer und Generaldirektor des Forschungszentrums Sumak Kawsay In Situ und verfügt über mehr als 25 Jahre Erfahrung in den Bereichen Naturschutz, wissenschaftliche Forschung, wissenschaftlicher Tourismus, Umwelterziehung, Abenteuertourismus, Permakultur und wissenschaftliche Freiwilligenarbeit. Durch dieses Lebensprojekt hat er Vereinbarungen mit Universitäten in Ecuador und auf internationaler Ebene geschlossen. Diese Kooperationen haben die gemeinsame Arbeit mit Studenten, Forschern und nationalen und internationalen Wissenschaftlern erleichtert und einen bedeutenden Beitrag zur Entdeckung neuer Arten geleistet. Das Zentrum liegt strategisch günstig im Verbindungskorridor Llanganates-Sangay - einer der artenreichsten Regionen der Welt in Bezug auf Herpetofauna und Flora - und befindet sich an einem wichtigen Übergangspunkt zwischen dem oberen Amazonas und den Anden. Diese geografische Lage, die aus wissenschaftlicher Sicht besonders sensibel ist, hat die Identifizierung von mehr als 20 neuen Arten der Flora und Fauna ermöglicht, von denen viele endemisch und für die Wissenschaft und die Menschheit einzigartig sind. Nach seinem Eintritt in das A-SWT-Team wurde ein neuer Forschungszweig ins Leben gerufen, der sich auf kurzzyklische, natürlich nachwachsende Holzarten konzentriert, wobei die Pygmäe eine der ersten Arten ist, die als nachhaltige Alternative für die nachhaltige Nutzung von Holz, in Form von laminiertem als auch nicht laminierten Balken, eingehend untersucht wurde. Derzeit befindet sich das von ihm geleitete Reservat in einem Übergangsprozess zur Stärkung von Forschungs- und Innovationsprojekten, in Zusammenarbeit mit dem multidisziplinären Team von Aliwarmi SKIS.

Mitarbeiterin 4

Arq. Oscar Jara Vinueza

Architekt und Master in Architekturdesign, mit akademischer Ausbildung in Ecuador, Kuba, Peru und Italien. Zu seinen Spezialgebieten gehören architektonisches Design, innovatives Landschaftsdesign, Produktdesign, städtisches Design, Architektur und Gesellschaft, Analyse und Interpretation der städtischen Landschaft, Projektionstechniken von Grünflächen, moderne und zeitgenössische Architektur sowie Denkmalschutz und Sanierung. Er ist außerdem Forscher im Bereich konstruktive Materialität und Naturfasern (RICSATUPM, CEBA) und leitet diverse Workshops für Architekturdesign.

Foto Martin

Prof. Martin Pischtschan

Momentan als Professor für Elektrotechnik an der Fachhochschule Nordwestschweiz am Institut für Automation tätig. Er verfügt über langjährige Erfahrung im Bereich der Automationstechnik, die er vor allem durch mehrjährige Projekte in verschiedenen Regionen weltweit erlangt hat.

Foto Melanie

Melanie Abel

Melanie Abel ist ausgebildete Architektin (Dipl.-Ing. Arch.) mit Studium in Deutschland und Schweden. In der Schweiz sammelte sie langjährige Erfahrung in der Planung und Realisierung von Projekten in Holzbau- sowie Massivbauweise. Zudem absolvierte sie in der Schweiz eine Weiterbildung im Bereich Denkmalpflege und vertiefte ihr Wissen über traditionelle handwerkliche Techniken und Materialien. Im Andes-Swiss Woodworker Team setzt sie dieses Wissen ein, um nachhaltiges Bauen mit natürlichen Materialien voranzubringen – ressourcenschonend, im Einklang mit der Umgebung und mit dem Anspruch, Ästhetik und Funktionalität zu verbinden.

Foto Marcel

Marcel Krautter

Marcel Krautter hat ein berufsbegleitendes Diplomstudium an der Zürcher Hochschule für Architektur und Technik absolviert und verfügt über mehr als 20 Jahre Erfahrung in Entwurf, Werk- und Detailplanung sowie in der Bauleitung von Holz- und Massivbauprojekten. Sein besonderes Interesse gilt dem modernen Holzbau, dem gezielten Einsatz von Holzverbundwerkstoffen und dem Entwurf effizient gestalteter und funktionaler Architektur. Im Andes-Swiss-Woodworker-Team bringt er sein Fachwissen ein, um Holz als natürlichen und nachhaltigen Baustoff in der Architektur Ecuadors wieder stärker zu etablieren und Projekte zu realisieren, die Ästhetik, Funktionalität und Ressourcenschonung verbinden.

Unsere Vision

Kolibri

Was macht den ecuadorianischen Regenwald so einzigartig?

Der Amazonas-Regenwald beheimatet eine schier unglaubliche Anzahl an Baumarten. Auf einer Fläche von nur 0,25 Quadratkilometern sind bereits über 1.100 verschiedene Arten zu finden, was einer der höchsten Dichten weltweit entspricht. Konkret bedeutet dies, dass man hier auf einem Hektar Fläche mehr Baum- und Straucharten vorfindet als in ganz Nordamerika. Illegale Abholzung verursacht zudem gravierende Schäden an Ökosystemen und gefährdet einzigartige Tier- und Pflanzenarten in Regenwald- und Schutzgebieten.

Bestehende Herausforderungen

Nicht nur aufgrund riesiger Ölvorkommen, die sich unter der Erde des ecuadorianischen Amazonas-Regenwaldes befinden, ist das Gebiet bedroht. Wie auch in anderen südamerikanischen Regenwaldgebieten wird Wald illegal gerodet. Aber auch strukturelle Probleme bedrohen den Regenwald.
Der ecuadorianische Holzmarkt ist stark informell geprägt, was den Aufbau stabiler und transparenter Versorgungsketten für Holzprodukte erschwert. Diese Instabilität behindert die Entwicklung einer nachhaltigen Bauwirtschaft mit Holz.
Ein weiterer Engpass liegt im mangelnden Fachwissen vieler Bauprofis. Fehlende Kenntnisse über bewährte Holzbaupraktiken führen dazu, dass Holzgebäude oft eine deutlich kürzere Lebensdauer aufweisen als Bauten aus Beton oder Stahl.
Regenwald
Hinzu kommt, dass die zeitgenössische Architektur kaum auf qualifizierte Fachkräfte setzt – der Bausektor ist von informeller Arbeit geprägt, obwohl zahlreiche Arbeitskräfte über hohes praktisches Potenzial verfügen.
Der Markt bevorzugt nach wie vor Holzarten welche z.T. bis zu 500 Jahre alt sind, da sie eine besondere Härte aufweisen. Der Markt meint das man nur mit "Hartholz" richtig bauen kann. Das erschwert eine nachhaltige Nutzung erheblich und trägt zur Übernutzung der Wälder bei.
Auch in der Baupraxis bestehen Hürden: Die auf dem Markt gängige Standardlänge von 2,4 Metern macht längere, tragfähige Konstruktionshölzer selten und teuer und damit für viele Bauprojekte unattraktiv. Gleichzeitig stimmt bei vielen Hölzern das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht. Die Qualität von Bau- und Sichtflächenholz wird dem Preis oft nicht gerecht.
Darüber hinaus fehlt es an akademischem Interesse an Forschung, Innovation und der Weiterentwicklung des Holzbaus. Der Markt wird fast ausschließlich von Kiefernholz aus Monokulturen großer Konzerne dominiert, was die Rohstoffverfügbarkeit einschränkt und die Produktionskosten erheblich erhöht.
lightbulb

Unsere Lösungsvorschläge

Wissen vermitteln und Bewusstsein schaffen

Die akademische Welt soll für bewährte Praktiken im Holzbau sensibilisiert werden – insbesondere durch die Integration zentraler Themen wie Bauphysik und konstruktiver Holzschutz in Forschung und Lehre.

Empirische Forschung fördern

Durch eigenständige Studien sollen neue einheimische Holzarten identifiziert werden, die sich für die Herstellung von Brettschichtholz eignen – mit dem Ziel deren nachhaltige Nutzung zu ermöglichen.

Kooperation mit Universitäten aufbauen

Strategische Partnerschaften mit ecuadorianischen Hochschulen sollen die Erforschung innovativer Bausysteme und die wissenschaftliche Charakterisierung heimischer Holzarten vorantreiben.

Wissen öffentlich zugänglich machen

Sensibilisierungsvorträge für Hochschulen, Baufachleute und die breite Öffentlichkeit sollen das Potenzial des Holzbaus sowie das duale Bildungssystem sichtbar machen.

Wissen praxisnah weitergeben

Bezahlte Theorie- und Praxis-Workshops dienen der konkreten Wissensvermittlung und ermöglichen gleichzeitig den Aufbau von Startkapital für weitere Projekte bzw. -phasen.

Internationale Partnerschaften eingehen

Kooperationen mit etablierten Institutionen der Holzbranche in Ländern wie Chile, der Schweiz und Deutschland sollen Know-how-Transfer und Qualitätssicherung ermöglichen.

Ausbildungszentren gründen

Es sollen Zentren für Ausbildung und Weiterbildung entstehen, die sich am bewährten dualen Modell der Schweiz orientieren und praxisnahe Qualifikationen vermitteln.

Crowdfunding als Finanzierung nutzen

Die Umsetzung der Projektziele soll durch gezielte Crowdfunding-Kampagnen finanziert werden, um unabhängig und gemeinschaftlich voranzuschreiten. Weitere Partnerschaften mit NGO’s oder staatlichen Organisationen sowie die Beantragung von Fördergeldern und Kooperationen sind angedacht.

Netzwerk offen halten

Die Allianz Andes-Swiss Woodwork Team bleibt offen für neue Mitglieder, die sich mit Engagement und Fachwissen in das Projekt einbringen möchten.

Technologische Entwicklung fördern

Die Technologisierung von Anbau, Ernte und Verarbeitung von schenllwachsenden Holzarten soll vorangetrieben werden – unter Einbezug von Landbesitzenden, Waldeigentümer:innen, handwerklichen Sägewerken, Produktherstellenden, Arbeiter:innen und Fachkräften aus dem Bauwesen.

Projekte

TALLER-MINGA “SUMAK” - Es gibt kein schlechtes Holz
Projekthintergrund
Das Reservat Sumak Kawsay In Situ befindet sich im Kanton Mera in der Provinz Pastaza, innerhalb des ökologischen Korridors Llanganates-Sangay. Seit 25 Jahren bilden Forschung und Naturschutz den Schwerpunkt dieses Ortes. Mit dem Vorhaben, den Bereich Holzforschung für Bauzwecke in sein Portfolio aufzunehmen, setzt das Reservat nun einen neuen Schwerpunkt. Das Projekt TALLER-MINGA “SUMAK” ist das erste praktische Vorhaben, das von uns umgesetzt wird. Ziel ist es, verschiedene Akteure des Bau- und Sozialsektors einzubinden. Im Reservat Sumak Kawsay In Situ errichten wir ein 12 m² großes Wohnmodul aus tragendem, laminiertem Pigüe-Holz. Dabei werden Schweizer Holzbautechniken mit regionalen Materialien kombiniert. Der Workshop dient darüber hinaus der Vermittlung von praktischem und theoretischem Wissen und richtet sich an Studierende, Fachleute sowie die interessierte Öffentlichkeit.
Ziele des Projektes
Mit diesem Projekt wollen wir die langfristige Leistungsfähigkeit von laminiertem Holz unter extrem feuchten Bedingungen – wie sie im Reservat herrschen – bewerten. Außerdem soll die Wirksamkeit der Schweizer Schutzmethoden durch konstruktives Design in tropischen Umgebungen überprüft werden. Darüber hinaus möchten wir mit dem Workshop das Potenzial und die Vielseitigkeit von Holz aufzeigen, insbesondere in der Kombination mit Materialien wie Bambus und Bambusmatten. Folgende Themen stehen dabei im Fokus:
  • Wissenstransfer
  • Bewertung der eingesetzten Materialien und Konstruktionsmethoden
  • Sichtbarkeit auf dem Markt schaffen
  • Schulung in bewährten Verfahren des Holzbaus
  • Das Potenzial des verwendeten Holzes aufzeigen
  • Verwendung schnell wachsender, halbharter Holzarten, um das Konzept „Es gibt kein schlechtes Holz“ zu veranschaulichen
  • Neue Bauweisen im Holzbau-Markt einführen
  • Stabile strategische Partnerschaften mit den Projektförderern aufbauen
  • Eine Bauweise entwickeln, die sich optimal in die Umgebung einfügt
Projektdauer
Das Projekt wurde innerhalb von drei Arbeitstagen im August 2025 durchgeführt. Für die Umsetzung wurden verschiedene Arbeitsschritte organisiert:
  • Projektplanung
  • Suche nach Sponsoren
  • Vorfertigung der Bauelemente in der Werkstatt von Maderas Guerrero in der Stadt Ambato
  • Transport der Materialien und der notwendigen Ausrüstung ins Reservatgebiet
  • Beschaffung ergänzender Materialien vor Ort
  • Vorbereitung des Baugeländes sowie Erstellung von Plakaten und sonstigem Werbematerial.
Begünstigte
  • Studierende einschlägiger Fachrichtungen im Bauwesen aus Río Negro, Quito, Tena, Ambato und Mera
  • Fachleute aus dem gesamten Land
  • Allgemeine Öffentlichkeit
  • Holzverkäufer aus Río Negro
  • Lokale Sägewerke in Río Negro
Eindrücke der Umsetzung

Kontakt

Andes Swiss Woodwork Team
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Ambato, Ecuador

📞 +593 998 306 594
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